Dr. Stephanie Gösele
Privatpraxis für Augenheilkunde
Der graue Star ist nicht zu verwechseln mit dem grünen Star. Außer der Namensähnlichkeit haben beide nicht sehr viel gemeinsam.
Die Linse im Auge hat die gleiche Funktion wie die Linse oder das Objektiv in einem Fotoapparat. Wenn diese Linse sich eintrübt, wird das Bild unscharf, verschwommen. Man sieht wie durch einen leichten Schleier, der mit der Zeit immer dichter wird. Auch die Blendungsempfindlichkeit nimmt zu. Betroffene merken dies vor allem nachts beim Autofahren. Farben verblassen, die Farbe der Pupille wird heller und verändert sich von schwarz nach grau, gelblich oder weiß. Auf der anderen Seite ist es nun oft wieder möglich, ohne Brille zu lesen, denn durch die Trübung hat die Brechkraft der Linse zugenommen.
Der graue Star ist vorwiegend eine Erkrankung, die erst nach dem 60. Lebensjahr auftritt. Er ist der häufigste Grund für schlechteres Sehen im Alter. Früher wurden solche Beeinträchtigungen hingenommen. Das muss aber schon lange nicht mehr sein. Auch ältere Menschen haben einen berechtigten Anspruch auf Lebensqualität. Und dazu gehört das Sehen. Deshalb sollte jeder ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig zum Augenarzt gehen.
Geheilt werden kann ein grauer Star mit Medikamenten nicht. Doch kann in den meisten Fällen durch eine kleine Operation die Sehkraft wiederhergestellt werden. Dieser Routineeingriff gilt als effektivste medizinische Behandlung. Allein in Deutschland werden jährlich über 500.000 Katarakt-Operationen erfolgreich durchgeführt. Die Komplikationsrate ist sehr gering.
Für Menschen, die von einem grauen Star betroffen sind, ist ein operativer Austausch der eingetrübten Linse gegen eine klare Kunstlinse Mittel der Wahl. Damit eine passende Kunstlinse gewählt werden kann, wird das Auge vor der Operation vermessen. Man braucht präzise Messdaten, damit die Kunstlinse für die individuellen Voraussetzungen am Patientenauge optimal passt. Ziel ist, nach der Operation die Sehkraft so weit wie möglich wiederherzustellen, so dass der Patient nur eine schwache Brille tragen muss und auch ohne Sehhilfe gut sehen kann.
Mit dem IOL-Master können wir vor einer Katarakt-OP diese genaue Vermessung ihres Augapfels vornehmen.
© Dr. Stephanie Gösele